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10.07.08 20:32:42 | tonsur-glatze |
Tschapeller Michael |
Sehr geehrtes Team von MiRAMED! Um meine Situation kurz zu beschreiben: ich bin vor kurzem 21 jahre alt geworden und die bildung meiner geheimratsecken sowie der tonsur-glatze hat sich in den letzten vier Jahren deutlich verschlechtert (was man auf diversen Bildern und Videos sehr schön erkennen kann). Während der Pubertät hatte ich volles Haar (meines damaligen Erachtens viel zu viel, da ich meine Haare damals nicht richtig stylen konnte). Mit 16/17 Jahren begann mein Haar schütterer und feiner zu werden (Faktoren wie übermäßiges Färben, Stress in der Schule und anschließend im Beruf, unregelmäßige Ernährung usw). Vor ca. 2 1/2 jahren begann ich "aktiv" etwas gegen meinen immer deutlich erkennbar werdenden haarausfall zu unternehmen: Produkte wie div. Haarwässerchen, Haartonika, Koffein-Shampoos, Rogaine, Minoxidil-lösungen etc. etc. etc. belasteten nicht nur meine kopfhaut, nein, auch meinen geldbeutel. Letztes jahr im herbst hatte ich ein vorstellungsgespräch bei einer firma, die ebenfalls eigenhaartransplantationen durchführt (den namen möchte ich hier nicht nennen!). Nach (meiner meinung nach etwas dürftigen) untersuchungen kam die antwort ich solle noch acht jahre warten und abwarten, ob sich meine haarsituation verbessert oder verschlechtert! Dies war wieder einmal ein schlag ins gesicht! ich wäre damals (und bin es heute noch!) bereit gewesen auf der stelle einen termin für eine transplantation zu vereinbaren! Nun meine frage an Sie: was sagen Sie als Spezialisten dazu? Denn, mein Haarkranz ist an und für sich sehr, sehr füllig und würde als entnahme-stelle für eine transplantation durchaus genügen (laut meinem vorstellungsgespräch). Ich würde mich über eine Antwort Ihrerseits sehr freuen und hoffe, Sie können mir bezüglich einer Haartransplantation ein wenig mehr Hoffnung machen! Beste Grüße, Michael |
17.07.08 16:50:15 | Vielen Dank für Ihre Frage im MiraMed Forum. |
Das Ärzteteam |
Idealerweise sollte sich der tägliche Haarausfall vor einer Haartransplantation in einem normalen Rahmen bewegen. Die Haarverpflanzung ist auch bei fortlaufend starkem Haarverlust möglich. Allerdings nimmt man dann in Kauf, dass die ortsständigen, nicht transplantierten Haare ausfallen, während die transplantierten Haare weiter wachsen. Das Behandlungsergebnis würde also durch einen fortschreitenden Haarverlust beeinträchtigt werden. Es ist richtig, dass sich die Ausgangssituation für die Haartransplantation mit zunehmendem Alter verbessert. Alternativ kann auch versucht werden, den Haarausfall z.B. mit Hilfe von Finasterid-Präparaten zu stoppen. Mit besten Grüßen Das Ärzteteam |
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Die folgenden Fragen wurden von Dr. B. Peter, Ärztezentrum MiraMed/Salzburg, beantwortet.
Wir unterscheiden vorübergehenden, mit Medikamenten oder anderen konservativen Methoden behandelbaren Haarausfall und Haarausfall, der mit diesen Mitteln nicht oder nur ungenügend behandelt werden kann. Die jeweils vorliegende Form des Haarausfalls kann im Rahmen einer ärztlichen Untersuchung geklärt werden. In der Mehrzahl ist die androgenetische Alopezie die Ursache des Haarverlustes.
Diese besondere Form des Haarverlustes wird auch als typisch männlicher Haarausfall bezeichnet. Genetisch bedingt (Vererbung) und durch das Wirken von männlichen Hormonen werden die Haarwurzeln vor allem im Bereich der Geheimratsecken, des Haaransatzes, des Oberkopfes und der Tonsur irreversibel geschädigt. Auch Frauen sind von dieser Form betroffen.
Haare aus dem Hinterhauptbereich haben keine Veranlagung für Haarausfall, sind auf männliche Hormone nicht empfindlich und fallen deshalb nicht aus. Bei Haartransplantation werden Haarwurzeln aus diesem Bereich entnommen und in kahle Stellen verpflanzt. Hier wachsen dies Haare lebenslang weiter. Die Haartransplantation ist also die Umverteilung gesunder Haarwurzeln in kahle Stellen.
Die moderne Haarverpflanzung ist ein schmerzfreier, kleiner Eingriff in örtlicher Betäubung. Alternativ ist die Behandlung auch in Dämmerschlaf- oder Vollnarkose möglich.
Geeignet sind Männer mit androgenetischer Alopezie bzw. männlichem Haarausfall (die Ursache für den Haarausfall bei 95% der Männer). Frauen müssen sich mit ihrem Haut- oder Haartransplantationsarzt besprechen, um die richtige Ursache für ihren Haarausfall zu erfahren. Davon abhängig ist die Frage, ob sie für eine Haarverpflanzungsoperation geeignet sind.
Die Anzahl der nötigen Haare oder Eingriffe ist abhängig von verschiedenen individuellen Gegebenheiten, wie z.B. der Haardicke und der Größe der kahlen Stelle. Ebenso aber auch von dem ästhetischen Anspruch des Patienten. Diese Frage kann also nur individuell zwischen Arzt und Patient geklärt werden.
Mit Hilfe von speziellen Klingen, Rundmessern, Bohrern oder mit dem Laser werden im Bereich der kahlen Stelle Implantationskanäle geschaffen. Da die Kanäle sehr klein sind bleiben keine sichtbaren Narben. Abschließend werden die Haarwurzeln mit Spezialinstrumenten in die Kanäle eingesetzt.
Als Haarausfall bezeichnet man den täglichen Verlust von mehr als 100 Haaren. Die Anzahl der nachwachsenden Haare ist hierbei geringer als die Anzahl der abgestoßenen Haare.
56 % der Männer und 82 % der Frauen geben an zeitweise oder ständig betroffen zu sein. Etwa 95 % der Fälle sind erblich bedingt.
Am bekanntesten sind die seit vielen Jahren erfolgreichen Substanzen Minoxidil und Finasterid. Minoxidil wird bei Männern und Frauen lokal aufgetragen und hilft in bis zu 90 % der Fälle. Finasterid (in Tablettenform) wirkt auf der hormonellen Ebene und wird nur Männern verschrieben. Weitere Inhaltsstoffe sind z.B. Dutasteride und Aminexil. Bei Frauen sehr wirksam sind Cyproteronacetat und 17-alpha-Östradiol.
Moderne Verhütungsmittel wie die Hormonspirale, Hormonpflaster und subkutane Implantate enthalten oft reine Gestagene. Diese haben eine androgenetische und damit den Haarausfall begünstigende Wirkung.
Das Präparat enthält den Inhaltsstoff Finasterid und darf laut Angaben des Herstellers von Männern mit erblich bedingtem Haarausfall im Alter von 18-41 Jahren eingenommen werden.
Finasterid hemmt die Bildung von Dihydrotestosteron (DHT), ohne die Testosteronspiegel wirksam zu beeinflussen. DHT verursacht Haarausfall, Akne und eine Vergrößerung der Prostata. Bei kontinuierlicher Einnahme kann Finasterid den Haarausfall stoppen und die haardichte sichtbar erhöhen.
Das Wachstum der neuen Haare beginnt meist nach 3 bis 8 Monaten und kann bei einigen Haaren genetisch bedingt sogar bis zu 12 Monate dauern.
Weltweit wenden die bekanntesten und erfolgreichsten Behandler bevorzugt die Methode der Follicular Unit Transplantation an.